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myBase – eine Wissensdatenbank für alle Zwecke
(© kultur-express)
Erst kürzlich ist mir bewusst geworden, wie viele Arbeiten ich
inzwischen am Computer erledige, ohne dass die Ergebnisse anschließend
griffbereit zur Verfügung stehen. So fasse ich Informationen aus dem
Internet zusammen, zitiere wichtige Stellen aus Büchern, sammle
Literaturangaben, notiere Adressen und Gedankensplitter, scanne
Zeitungsartikel ein, lade digitale Fotos aus meiner Kamera und schreibe
nebenher an einem Artikel oder an meinem nächsten Buch.
Früher habe ich viele dieser Materialien in Karteikästen und
Aktenordnern aufgefangen, die nicht nur Raum beanspruchen, sondern auch
umständlich zu durchsuchen sind. Für den Computer schien es kein
Programm zu geben, das mir die Verwaltung der verschiedenartigsten
Dokumente und Informationen abnehmen könnte. Erst nach langer Suche fand
ich in myBase
eine Software-Lösung, die das für mich erledigt – robust im täglichen Gebrauch, vielseitig in der
Anwendung und vor allem zuverlässig.
Speichervolumen ist heute kein Problem mehr. Inzwischen gibt es sogar
für Privatanwender erschwingliche Festplatten mit einer Kapazität von
einem Terabyte und mehr. Umso erstaunlicher ist es, dass die
Software-Entwicklung andere Wege gegangen ist. Nur wenigen Anwendern
ist in Erinnerung geblieben, dass die ersten Betriebssysteme (Disk Operating Systems oder kurz DOS)
geschrieben wurden, um Daten auf Speichermedien zu verwalten. Dieselben
Aufgaben verbergen sich heute unter grafischen Benutzeroberflächen in
Fenstertechnik, die ein angenehmes Arbeiten ermöglichen. Oft genug
gehen jedoch die gespeicherten Daten in den Tiefen des Dateisystems
verloren, oder wissen Sie immer, wo Sie eine Datei abgelegt haben?
Das Betriebssystem MS Windows
enthält zwar ein integriertes Suchprogramm, und alle Dateien werden
ständig im Hintergrund indexiert, solange dieser Dienst nicht
ausgeschaltet ist. Ein Vergleich verschiedener Desktop-Suchprogramme führte aber zu ernüchternden Ergebnissen. Einerseits stört der
Zeitaufwand, wenn für jede Recherche die ganze Festplatte erneut
durchsucht wird. Andererseits sind die Suchergebnisse meist zu
umfangreich und ungenau. Was liegt näher, als möglichst viele Daten von
vornherein in einer strukturierten Datenbank zu erfassen und
abzuspeichern?
Als Arbeitsspeicher noch klein und teuer waren, stellten relationale
Datenbanken eine bedeutende Errungenschaft dar. Ihr Vorteil lag in der
schnellen Auswertung einer großen Zahl numerischer Daten. Für die
Eingabe von Text oder von grafischen Elementen waren sie ungeeignet.
Eine Änderung brachten erst Freiform-Datenbanken wie AskSam,
in der auch Texte ohne Größenbegrenzung abgelegt werden können.
Allerdings geschieht das meist, indem auf eine hierarchische Ordnung der
Datensätze verzichtet wird – die Informationen und Dokumente werden
einfach aneinander gefügt und zur Auswertung gefiltert.
Freiform-Datenbanken können daher ihre Verwandtschaft mit Text-Editoren
kaum verbergen.
Eine interessante Neuentwicklung stellt das Notizblock-Programm OneNote dar, das im Office-Paket von Microsoft
enthalten ist. In sogenannten "Containern" können kleinere Texte wie
auf einer Wandtafel frei verschoben werden, was zweifellos der
Ideenfindung dient. Aber im täglichen Gebrauch werden die meisten Daten
eben doch in linearer Form zusammengefasst und als Liste oder als
fortlaufender Text ausgegeben.
Ideal wäre ein elektronischer Zettelkasten,
nur dass jeder "Notizzettel" gleich den ganzen Vorgang mit Text in
unbegrenzter Länge und sogar mit Bildern enthalten müsste. Vielleicht
könnte man noch auf andere Notizen verweisen (reziproker Link),
wie bei einer Fußnote in einem Buch oder einem Hyperlink auf einer
Internetseite. Praktisch wäre es auch, wenn ein Datensatz nur einmal
eingegeben, aber in verschiedenen Abschnitten der Datenbank wiederholt
werden könnte (symbolischer Link). Die einzelnen Notizen würden
wie die Kapitel im Inhaltsverzeichnis eines Buchs in einer
hierarchischen Baumstruktur angeordnet, nur dass sie im Unterschied zu
den Dateien im Windows-Explorer sortiert und frei verschoben werden
könnten.
Inzwischen gibt es verschiedene Datenbankprogramme, die auf eben diesem
Prinzip basieren: Auf der linken Seite befindet sich ein
Gliederungseditor (Outliner) mit Verzweigungen (nodes),
Ordnern und Verzeichnissen, in denen die Notizen (notes)
abgelegt und sortiert werden. Klickt man eine Überschrift an, öffnet
sich die dazugehörige Notiz und wird in einem Editor auf der rechten
Seite angezeigt. Allerdings unterscheiden sich diese Programme der
Informations-
und Dokumentenverwaltung sehr stark in der praktischen Umsetzung.
In unabhängigen Tests hat das Software-Programm myBase
der chinesischen Firma WjjSoftware
aus Chengdu (Sichuan) die besten
Ergebnisse gebracht, und meine eigenen Erfahrungen bestätigen nur
dieses Urteil. Hinsichtlich der Stabilität, der Schnelligkeit, der
Datensicherheit und der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten ist myBase
anderen Programmen überlegen, die durch eine bunte Oberfläche,
durch Formatierungsmöglichkeiten und vordefinierte Eingabemasken
beeindrucken.
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Die Benutzeroberfläche von myBase
wirkt auf den ersten Blick etwas sparsam und spröde – es fehlen
dreidimensionale Schaltflächen und schillernde Farbverläufe. Dafür bietet das
Programm jedoch mehrere Möglichkeiten, die Farbgestaltung dem eigenen
Geschmack anzupassen und sogar Hintergrundbilder und eigene Icons
einzubinden. Im täglichen Gebrauch sind die Augen jedenfalls dankbar
für klare Linien und begrenzte Flächen, die eine schnelle Orientierung
ermöglichen. Niemals gewinnt man den Eindruck, dass die Programmoberfläche den Inhalten die Schau stiehlt.
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Schnelligkeit und Kompaktheit sind die beiden Prinzipien, die in myBase
kompromisslos umgesetzt wurden. Ein neuer Inhalt muss nur in eine Notiz
eingegeben werden und ist damit bereits gespeichert, ohne dass eine
weitere Taste gedrückt werden muss. Eine automatische Speicherung
verhindert im Hintergrund, dass die neuen Daten im Fall eines Systemabsturzes
verloren gehen. Es lassen sich außerdem verschiedene
Kompressionsstufen einstellen, die auf dem Prinzip der ZIP-Archivierung
beruhen, die sich millionenfach bewährt hat.
Überzeugend ist auch die Datensicherung gelöst. Die Anwender können entscheiden, ob eine Sicherungskopie (backup)
einmal täglich oder bei jeder erneuten Öffnung einer Datenbank angelegt
werden soll. So können fehlerhafte Datenbestände möglichst zeitnah
wiederhergestellt werden. Die ganze Datenbank oder auch nur einzelne
Verzeichnisse können mit einem Passwort vor ungewollten Veränderungen
geschützt werden.
Zur Datensicherheit gehört auch die
entscheidende Frage, ob der
Inhalt einer Datenbank in möglichst viele Formate exportiert werden
kann oder auf alle Zeit in einem obsolet gewordenen Programmcode
eingesperrt bleibt. Ich besitze tatsächlich noch alte Works-Dateien,
die heute nicht mehr gelesen oder konvertiert werden können. Neben der
unkomplizierten Datenerfassung, der flexiblen Gruppierung und
Verknüpfung der Datenbestände und der schnellen Recherche ist der
vielseitige Datenexport ein Hauptmerkmal für eine leistungsfähige Wissensdatenbank.
Nie gelang es schneller als jetzt mit myBase, einen Artikel oder ein Buch aus Texteinheiten aufzubauen, in eine einzige
Datei zu exportieren und dann in einer Textverarbeitung zu formatieren. Dazu werden nur die gewünschten Textbausteine mit einem Etikett (label) versehen und in einem separaten Zweig (branch) der Forschungsdatenbank zusammengefasst. myBase bietet aber auch die Möglichkeit, eine Datenbank in eine EXE-Datei zu konvertieren, die wie ein elektronisches Buch gelesen werden kann, ohne dass der Leser das Anwendungsprogramm installieren muss.
Für die Datenerfassung stehen mehrere komfortable Möglichkeiten außer
der manuellen Eingabe zur Verfügung. So können zum Beispiel alle
Dateien in einem Verzeichnis auf der Festplatte automatisch in separate
Notizen einer Datenbank verwandelt werden. Aber auch eine Textdatei mit
definiertem Trennzeichen (delimiter) kann in einzelne Notizen einer
Datenbank eingelesen werden. Dieselben Funktionen stehen auch beim
Export einer Datenbank oder einer Datenauswahl in das TXT-, RTF- oder
HTML-Format zur Verfügung. Praktisch ist auch die automatische
Überwachung und Speicherung der Inhalte der Zwischenablage oder das Indexieren von
Daten-CDs, die mit myBase bequem verwaltet werden können.
Beeindruckend sind auch die verschiedenen Recherche-Strategien, die sich
nicht auf die geöffnete Datenbank beschränken, sondern assoziierte
Dokumente auf der Festplatte (attachments und short-cuts) einschließen. Die
Suchanfrage kann auf die gesamte Datenbank, alle Textnotizen, alle Anhänge oder nur die
Überschriften begrenzt werden. Auch die Suche nach Notizen, die in
einem bestimmten Zeitraum bearbeitet wurden, ist möglich. Wenn Sie einen Index für eine
Datenbank erstellt haben, werden die Suchergebnisse in
Echtzeit während der Eingabe der Frage angezeigt (live search).
Auch als Persönlicher Informationsmanager (PIM) eignet sich myBase,
indem nicht nur Adressen und Kontaktinformationen verwaltet werden
können. Durch die eingebaute Alarmfunktion öffnet sich zu einem
bestimmten Zeitpunkt ein Erinnerungsfenster, wenn das Programm mit
der Organizer-Datenbank beim Systemstart geladen wurde.
Viele Wissensdatenbanken bieten ähnliche Funktionen, wenn auch nicht in
dieser durchdachten und intuitiv zu bedienenden Vielseitigkeit. An
myBase überzeugt vor allem die Stabilität der Programmierung und
nicht zuletzt der niedrige Preis von zur Zeit 59 USD (etwa 40 EUR) –
eine Ausgabe, die sich schnell ausgezahlt hat.
Seit im Juli 1998 die erste Version von myBase
veröffentlicht wurde, hat die Software-Programmiererin Junjiao Wang ihr
Programm fortlaufend erweitert. Die Dokumentation in englischer Sprache
ist klar und verständlich; Support-Anfragen werden umgehend
beantwortet. Ich kann dieses Software-Programm ohne Wenn und Aber
empfehlen, weil es für sich selber spricht. Klicken Sie hier, um alle Funktionen von
myBase dreißig Tage lang uneingeschränkt auszuprobieren.
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